Wenn in Deutschland der Winter graue Wolken und Nieselregen bringt, lockt Südspanien mit milden Temperaturen, leuchtenden Farben und einer entspannten Atmosphäre. Ein Roadtrip mit dem Wohnmobil durch Andalusien ist die perfekte Mischung aus Sonne tanken, Kultur erleben und gut essen – und das ohne die sommerlichen Touristenmassen.
Hier kommen fünf Stopps, die Deinen Wintertrip unvergesslich machen.

1. Málaga – Sonne, Kultur und Tapasgenuss am Mittelmeer

Malaga - Hauptstadt der Costa del Sol in Südspanien
Blick von der Alcazaba auf die Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación in Malaga

Dein Abenteuer beginnt in Málaga, der Hauptstadt der Costa del Sol. Schon beim ersten Spaziergang durch die Altstadt spürst Du dieses besondere Flair: Palmen, blaues Meer und eine Stadt, die sich zwischen Tradition und Moderne perfekt ausbalanciert.

Highlights:

  • Die Alcazaba, eine maurische Festung mit spektakulärem Blick über Stadt und Meer.
  • Das Picasso-Museum, das an den berühmtesten Sohn der Stadt erinnert.
  • Der Mercado de Atarazanas, wo Du frische Meeresfrüchte, iberischen Schinken und lokale Oliven probieren kannst.

Kulinarischer Tipp: Setz Dich in eine Tapas-Bar in der Calle Larios und bestell „boquerones fritos“ – frittierte Sardellen, ein Klassiker der Region.

Camping-Tipp: Etwas außerhalb findest Du gepflegte Stellplätze mit Meerblick, z. B. in Torremolinos oder Rincón de la Victoria.

2. Ronda – Das Herz Andalusiens

Puente Nuevo in Ronda in Andalusien
Puente Nuevo in Ronda

Von der Küste geht es weiter ins Landesinnere nach Ronda, eine Stadt, die spektakulär auf einem Felsplateau liegt und von der berühmten Puente Nuevo-Brücke geteilt wird. Hier trifft wilde Natur auf andalusische Geschichte – und es ist einfach einer dieser Orte, die Du nicht mehr vergisst.

Highlights:

  • Die Puente Nuevo, die die 120 m tiefe Schlucht „El Tajo“ überbrückt – ein Fotomotiv par excellence.
  • Die Altstadt La Ciudad mit ihren engen Gassen, weißen Häusern und gemütlichen Tapaslokalen.
  • Die älteste Stierkampfarena Spaniens, die Plaza de Toros.

Essen & Trinken: Probiere den regionalen Ziegenkäse aus der Serranía de Ronda und dazu ein Glas lokalen Rotwein – viele kleine Bodegas bieten Verkostungen an.

Camping-Tipp: Rund um Ronda gibt’s ruhige Stellplätze inmitten der Berge – perfekt für eine Nacht unter sternenklarem Himmel.

3. Tarifa – Wo Mittelmeer und Atlantik sich treffen

Straße von Gibraltar zwischen Südspanien und Afrika
Straße von Gibraltar – Blick von Tarifa nach Afrika

Nun geht’s ganz in den Süden: Tarifa, die südlichste Stadt Europas. Hier treffen Mittelmeer und Atlantik aufeinander – und das spürst Du. Tarifa ist ein Paradies für Wind- und Kitesurfer, aber auch für alle, die Ruhe und Weite suchen.

Highlights:

  • Der Strand Playa de Los Lances – kilometerlang, wild, wunderschön.
  • Die Festung Guzmán el Bueno, die über die Stadt wacht.
  • Bei klarer Sicht siehst Du von hier aus bis nach Afrika.

Kulinarischer Tipp: In Tarifa dreht sich alles um frischen Thunfisch (Atún Rojo). In den kleinen Restaurants der Altstadt gibt’s ihn in allen Varianten – vom Tataki bis zur Empanada.

Camping-Tipp: Die Stellplätze am Strand sind legendär. Morgens aufwachen, die Brandung hören und den Tag mit einem Kaffee vor dem Wohnmobil starten – besser geht’s nicht.

4. Cádiz – Zwischen Atlantik und Geschichte

Cadiz - eine der ältesten Städte Europas
Blick über Cadiz

Weiter westlich erreichst Du Cádiz, eine der ältesten Städte Europas, umgeben vom Atlantik. Hier riecht die Luft nach Salz und Freiheit. Besonders im Winter hat die Stadt etwas Entspanntes, fast schon Melancholisches – perfekt zum Durchatmen.

Highlights:

  • Die Altstadt mit ihren engen Gassen und der imposanten Kathedrale von Cádiz.
  • Ein Spaziergang an der Uferpromenade Malecón, die an Havanna erinnert.
  • Die Markthalle Mercado Central, wo Du fangfrischen Fisch und „tortillitas de camarones“ (Garnelenküchlein) bekommst.

Kulinarischer Tipp: Iss Fisch direkt am Meer – einfach, frisch und ehrlich. Die Bars rund um die Plaza de las Flores sind dafür ideal.

Camping-Tipp: Es gibt Stellplätze nahe der Altstadt, von denen Du zu Fuß ins Zentrum kommst.

5. Sevilla – Flamenco, Orangen und andalusische Lebensfreude

Sevilla - das Highlight in Südspanien
Plaza de Espana in Sevilla

Keine Reise durch Südspanien ist komplett ohne einen Stopp in Sevilla. Die Hauptstadt Andalusiens ist ein Fest für die Sinne – ob Du durch die orangeblütenduftenden Straßen schlenderst oder bei Sonnenuntergang die Giralda betrachtest.

Highlights:

  • Der Alcázar von Sevilla, ein Meisterwerk der maurischen Architektur.
  • Die Kathedrale – eine der größten der Welt – mit dem Grab von Christoph Kolumbus.
  • Das Viertel Triana, wo der Flamenco zu Hause ist.

Kulinarischer Tipp: Unbedingt „espinacas con garbanzos“ probieren – Spinat mit Kichererbsen, ein typisches Wintergericht Sevillas. Dazu ein Glas Sherry aus Jerez – und Du bist mitten im andalusischen Lebensgefühl.

Camping-Tipp: Es gibt einen zentral gelegenen Stellplatz am Fluss Guadalquivir – ideal, um die Stadt zu Fuß oder mit dem Rad zu erkunden.

6. Córdoba – Zwischen maurischer Pracht und andalusischem Charme

Mezquita-Catedral in Cordoba
Gebetshalle in der Mezquita-Catedral in Cordoba

Kurz vor Abschluss der Reise lohnt sich ein Abstecher nach Córdoba – eine Stadt, die Geschichte atmet. Hier verschmelzen maurische, christliche und jüdische Einflüsse zu einem einzigartigen Mix, der besonders im Winter ganz ohne Touristenandrang zu genießen ist.

Highlights:

  • Die weltberühmte Mezquita-Catedral, ein Meisterwerk islamischer Architektur mit rot-weißen Bögen und einer Kathedrale im Inneren.
  • Das Jüdische Viertel (La Judería) mit seinen verwinkelten Gassen, weißen Häusern und blühenden Innenhöfen.
  • Die Römische Brücke über den Guadalquivir, die vor allem bei Sonnenuntergang magisch wirkt.

Kulinarischer Tipp: Probiere unbedingt den regionaltypischen Salmorejo cordobés – eine cremige, kalte Tomatensuppe, serviert mit Jamón und Ei. Und zum Nachtisch: Flamenquín, ein deftiges Fleischröllchen, das es so nur hier gibt.

Camping-Tipp: Am Stadtrand findest Du gut ausgestattete Stellplätze mit Busanbindung ins Zentrum – so kannst Du ganz entspannt parken und die Stadt zu Fuß erkunden.

Zusatztipp: Granada – Wo Schneeberge auf maurische Pracht treffen

Alhambra in Granada
Alhambra in Granada vor schneebedeckter Sierra Nevada 

Für alle die im Winter nicht ganz auf winterliche Temperaturen oder sogar Schnee verzichten möchten, lohnt sich ein Abstecher nach Granada. Kaum eine Stadt verkörpert Andalusien so sehr wie Granada. Am Fuß der Sierra Nevada gelegen, kann hier im Winter Schnee liegen – unbedingt beim Packen beachten. Granada ist ein Ort, der Dich mit Geschichte, Kultur und Atmosphäre gleichermaßen packt.

Highlights:

  • Die weltberühmte Alhambra, eine der beeindruckendsten Palastanlagen Europas – besonders im Winter weniger überlaufen und fast magisch still.
  • Der Stadtteil Albaicín, ein Labyrinth aus engen, weißen Gassen mit Blick auf die Alhambra.
  • Der Aussichtspunkt Mirador de San Nicolás, von dem Du bei Sonnenuntergang den besten Blick auf das rot leuchtende Palastensemble hast.

Kulinarischer Tipp: Granada ist bekannt für seine Tapas-Kultur – zu jedem Getränk bekommst Du eine kleine Köstlichkeit gratis. Außerdem solltest Du den deftigen Plato Alpujarreño probieren – mit Schinken, Kartoffeln, Chorizo und Spiegelei.

Camping-Tipp: In der Umgebung findest Du ruhige Stellplätze mit Blick auf die Sierra Nevada. Von dort bist Du in wenigen Minuten in der Stadt – oder im Skigebiet, wenn Du Lust auf etwas Winteraction hast.

Kurz zusammengefasst: Deine Route

Málaga → Ronda → Tarifa → Cádiz → Sevilla → Cordoba → Granada
Eine perfekte Mischung aus Kultur, Natur und Genuss – und das bei milden 15 bis 20 Grad, während zu Hause das Thermometer im einstelligen Bereich bleibt.

Fazit: Sonne tanken statt Winterblues

Ein Roadtrip durch Südspanien im Winter ist mehr als nur eine Flucht vor der Kälte – es ist ein Erlebnis voller Licht, Genuss und Entschleunigung. Du fährst durch Landschaften, die vom Meer bis zu den Bergen alles bieten, triffst auf gastfreundliche Menschen und genießt das Leben in einem ganz anderen Tempo.

Mit dem Wohnmobil bist Du maximal flexibel: Du kannst spontan anhalten, wo es Dir gefällt, und findest selbst im Winter viele geöffnete Stellplätze. Und das Beste: Die Sonne scheint fast jeden Tag.